Schwäche unerwünscht – Warum geben wir unserem harten Kern so viel Macht?

Sicherlich kennst auch du diese Tage, an denen du voller Mißtrauen und Selbstzweifel unterwegs bist. Diese Tage, an denen man alles und vor allem sich selbst so sehr in Frage stellt, und wir uns von äußeren Umständen so sehr leiten lassen. Dabei verlieren wir den Fokus auf das was gerade ist und tauchen ein in die tiefe Gedankenkraft, welche uns mal wieder so richtig zeigt, welch Wendung das Leben doch nehmen könnte. Getrieben von teils unbewussten Ängsten und Blockaden ist das Gedankenkarussell dann perfekt, aus welchem wir dann voller Schwindel wieder aussteigen dürfen. Allerdings einfach zuzugeben, dass wir uns so fühlen wie wir es tun, einfach damit unser Umfeld vielleicht versteht, was gerade nicht so passt, würde unsere schwache Seite zeigen. Und die wollen die meisten einfach nicht zeigen. Warum?

 

Angst vor Verletzungen

Zeigen wir unsere schwache Seite, machen wir uns natürlich in gewisser Hinsicht angreifbar. Wir zeigen eben diese Stelle, an denen wir ganz besonders verletzlich sind.

Und natürlich haben wir aufgrund gemachter Erfahrungen auch allen Grund dazu. Irgendwann haben wir uns daher geschworen, nie wieder dies oder jenes zuzulassen. Von dem Moment an, haben wir aber auch den Pakt geschlossen, diese Erfahrungen nicht durch neue und positive erweitern zu können.

Gerade im zwischenmenschlichen Bereich, in Beziehungen und Partnerschaften, Freundschaften und Familien bekommt dies noch eine viel größere Bedeutung und stimmt nicht selten traurig, wenn wir gerade hier unsere sensible Seite und unsere Gefühle nicht äußern möchten, weil wir in der ängstlichen Stimmung sind, das unser Gegenüber uns dann vielleicht weniger liebt.

Wenn wir mal ganz ehrlich sind, ist gerade das allerdings völlig egal. Denn aus der Erfahrung wissen wir, dass nur wir selbst mit unseren Gefühlen, unseren Ängsten und unseren dunkelsten Seiten ganz alleine sind.

Es ist ja schließlich in uns. Und es hilft wenig, die Schuld für unser Befinden im Außen zu suchen. Je mehr wir uns auf unser adäquates Funktionieren konzentrieren, je verspannter werden wir. Unsere Leichtigkeit tauschen wir mit der Schwere, unsere Energie stecken wir in die Erfüllung unserer negativen Gedanken.

Alles um nicht mehr verletzt zu werden. Dass wir uns selbst verletzen, erkennen wir dabei nicht selten viel zu spät!

Du bist einzigartig!

Weißt du, dass DU einzigartig bist? Ganz egal, ob dick, dünn, schwach, stark, dumm, klug, klein oder groß. Ob du geliebt wirst oder nicht, ob du erfolgreich bist oder lodderlich in den Tag hineinlebst. Ganz egal. Es gibt niemand anderem, der so ist wie du! Und eben weil das so ist, hast auch du jeden Tag aufs Neue die Möglichkeit zu entscheiden, wie du dich heute fühlen möchtest!

Dabei geht es nicht darum, permanent auf Wolke 7 zu schweben und sich alles schön zu reden. Nein, manchmal haben wir uns die Dinge einfach anders vorgestellt, und dann dürfen wir auch mal ein paar Schritte zurückgehen und sie uns noch mal genau anschauen. Sei es im Beruf oder wie oben schon erwähnt in Partnerschaften und Beziehungen.

Unsere Bedürfnisse ändern sich und wollen sich weiterentwickeln. Sie wollen gelebt werden. Und mit unserer einzigartigen Weise werden wir sie auch meistern und gestalten. Und ja, wir dürfen dabei auch mal unsere Schwachstellen zeigen. Gerade im emotionalen Bereich sich zu zeigen, und sich selbst zu erkennen, öffnet eine große Tür zu einem authentischen Ich.

Das Streben nach Sicherheit

Manifestierte Unnahbarkeit, das permanente Funktionieren führt uns bekanntlich nicht wirklich in einen sicheren Hafen. Es führt uns eher in Behandlung. Und vielleicht ist es daher gar kein schlechter Ansatz die vermeintlich gewünschte Sicherheit in Selbstvertrauen umzuwandeln. Sind wir nämlich in uns stabil, lernen wir mit unseren Schwachstellen kreativ umzugehen und vertrauen unserem höheren Selbst, dass wir jederzeit in der Lage sind, uns ein schönes Leben zu erschaffen und das uns alles, was wir dafür benötigen zur Verfügung steht.

Wir können an einer Partnerschaft, einem Job oder aber an unseren lähmenden Gedanken festhalten, wenn es uns nicht mehr dienlich ist, weil sich unserer Bedürfnisse, unsere Lebensumstände unsere Sichtweise verändert haben, kommen wir ums Loslassen nicht umhin. Da hilft auch nicht sich an die Sicherheit zu klammern und auf Krampf weiter zu funktionieren.

So schmerzvoll das auch manchmal sein wird. Ändern werden wir es in dem Moment nicht. Wir können nur damit umgehen lernen und rechtzeitig beginnen aus der emotionalen Abhängigkeit rauszukommen, um in unsere kreative Gestaltungskraft zu kommen.

Dankbarkeit als Schlüssel?

Vielleicht erkennst auch du dich an einigen Stellen wieder, hast dein Herz aus alten Verletzungen raus verschlossen, oder blickst skeptisch auf bestimmte Situationen, in denen du wieder eingetaucht bist. Hast den Schutzpanzer wieder rausgeholt, die Ketten des Funktionierens angelegt und achtest ganz genau auf das was du tust, sagst und wie du dich verhältst.

Und vielleicht bist du derjenige, welcher sich sagt, so gehts nicht mehr weiter. Weißt du was? Der Ausstieg ist ein Prozess, der vor allem Dankbarkeit erfordert. Dankbar darüber, dass du in das Bewusstsein gekommen bist, mit dem du beginnen kannst selbst zu gestalten und zu wählen, was du dir in dein Leben einlädst. Und womit du dich umgibst, wer an deiner Seite mittanzen darf und in welcher Energiefrequenz du selbst in deinem Leben schwingst. Vergleich es mit Musik, denn auch hier steht uns der Sinn manchmal nach sanften Meditationsklängen, rhythmischen Reggaetönen und manchmal auch nach kräftigem Bass. Der Schlüssel liegt ganz alleine in dir!

Bevor wir uns also immer weiter in uns zurückziehen, im Alltagshiphop unsere emotionale Schutzausrüstung durch die Gegend tragen, dürfen wir wieder anfangen in eine liebevolle Kommunikation einzusteigen. Liebevolle Kommunikation – mit uns selbst und natürlich auch mit unserem Gegenüber. Nehmen wir uns wahr, erkennen all unsere Facetten, nehmen diese an und finden Kompromisse für mehr Frieden in uns.

Denn wenn wir Harmonie, Liebe und Leidenschaft erleben möchten, macht es an dieser Stelle sind, Unfrieden in uns – welcher in der Vergangenheit! stattgefunden hat – anzuerkennen und dann aufzulösen. So verliert unser harter Kern in uns ein wenig die Seelenkruste, körperlich fühlen wir uns etwas befreiter und je nach Thema erkennen wir am Horizont ganz bestimmt die ein oder andere Möglichkeit.

Auch ich als mentaler Begleiter für meine Kunden und Klienten darf mich immer mal wieder diesen Prozessen stellen. Und genau deshalb liebe ich das Schreiben und die kreative Arbeit, welche hinter diesem Blog steckt. Zweifel, Unsicherheit, Ängste – auch die begleiten mich. Immerhin entstehen unsere Texte aus dem alltäglichen, authentischen Leben mit all seinen Themen, die sich so zeigen. Lasst uns diesen Frühling gemeinsam nutzen, um unsere harten Kerne in eine fruchtbare Zukunft zu pflanzen. Und uns zusehen, wie die Früchte reifen werden. Jetzt ist immer ein guter Moment um anzufangen!

Herzlichst
Eure Silvana

Silvana
info@pimpyoursoul.de
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