SonntagsWEIBER – Jessica / vielleicht Sylt, vielleicht Mallorca oder wer weiß es schon

Zuersteinmal hoffe ich natürlich, ihr habt die Weihnachtszeit alle wunderbar überstanden. Nun heißt es Endspurt für 2023 und jeder von euch hat sicher seinen ganz persönlichen Rückblick schon vollzogen! Unser heutiges SonntagsWEIB ist die liebe Jessica! Und sie ist so wunderbar passend zum Jahreswechsel und für all diejenigen, welche in 2024 mal gänzlich neue Pfade erkunden wollen! Ganz viel Freude beim Lesen und inspirieren lassen!

 

Wie schon bei vielen anderen prachtvollen Ladies, lächelt auch Jessica mich über den Bildschirm mit einer ganz besonderen Leichtigkeit an. Sie wirkt so fröhlich und ausgeglichen, dass ich mich ganz schnell von ihrer unbeschwerten Laune anstecken lasse.

Jessica ist Mitte 40 und startet 2024 ein neues Abenteuer in ihrem Leben. Sie hat ihre Wohnung und ihren Job als Masseurin gekündigt, all ihre Sachen auf ein Minimum reduziert, sich mit ihrer Vergangenheit ausgesöhnt und startet jetzt mit all ihren Erfahrungen noch mal neu durch. Sie ist selbständig und arbeitet als Masseurin für eine Behörde, was sie auch weiterhin machen wird. Weitere 5 Tage in der Woche arbeitet sie für ein renommiertes Spa-Unternehmen im Ruhrgebiet. Ihre persönlichen und essentiellen Dinge hat sie in einem angemieteten Keller angemietet.

Anfang Januar geht’s nach Sylt erstmal zum Probearbeiten. Wenn das nix wird, dann gehts vielleicht weiter nach Mallorca, erzählt sie mir. Wie es dazu kam? Ich denke wir alle kennen die Situation, wenn etwas so gar nicht stimmig mehr erscheint. Wenn uns etwas selbst die letzte Kraft raubt, wir unzufrieden sind und möglicherweise sogar immer wieder müde, schlapp und gar krank sind. Und ja, genau dann, wenn der Leidensdruck hoch genug ist, dann ist es Zeit was zu ändern.

Jessica allerdings, hat in ihrem Leben schon einige Male neu angefangen, Neues ausprobiert und in einigen Ländern und Kulturen gelebt, so dass sie sich gut genug kennt, um gar nicht erst wieder in den Leidensmodus zurückzufallen. Diverse Krankheiten stimmten sie zunehmend nachdenklich. Jessica war schon immer eine Frau, die sich in solchen Fällen hinterfragte und genau wusste, was sie tat und was sie wollte. Klar, sie wusste genau, was sich in ihrem Leben nicht mehr stimmig anfühlte und hat einen Entschluss gefasst. Ihr Abenteuer beginnt am 12. Januar 2024.

Und bevor jetzt ein falscher Eindruck entsteht. Für Jessica stehen alle Wege offen. Sylt – Mallorca – Selbständigkeit weiter ausbauen. Wer weiß schon wo uns das Leben so hinführt. Doch das Gefühl zu haben, etwas nicht ausprobiert zu haben, mal ehrlich – aus dem Alter sind wir doch raus. Jessica hat es geschafft sich finanziell unabhängig zu machen, vertraut sich und ihren Erfahrungen, weiß was sie will und wie sie etwas will. Gute Voraussetzungen, um auch mal wieder völlig neue Wege zu gehen mit den Talenten, die sie sich im Laufe ihres Lebens zu eigen gemacht hat.

Wo es sie hintreibt? Das wird die Zeit zeigen! Wieder gucke ich in ein gut gelauntes Gesicht, welches mir signalisiert, dass sie all das leben wird. Jessica wird ihre Wege weise wählen, sie weiß was sie tut und öffnet sich gleichzeitig für neue Möglichkeiten. Wow, ich bin auch da immer wieder sehr fasziniert, wenn jemand demütig und ehrfürchtig zugleich sein Leben so meistert. Dankbar zu sei für das was man hat! Keine Angst haben zu müssen etwas zu verlieren. Und sich gleichzeitig fröhlich dem Neuen zu öffnen. Fällt euch eine bessere Kombination ein?

Jessica ist Masseurin in einem großen Spa-Unternehmen im Ruhrgebiet. Und hat bis zu ihrem Entschluss in dem Unternehmen 5 Tage pro Woche dort gearbeitet, einen Tag hat sie ihrer Selbständigkeit gewidmet. Eine 6 Tage Woche also, bei der Kontakt mit vielen Menschen unvermeidlich ist, auch sehr intensiver und persönlicher Kontakt, da die Berührungen bei einer Wellnessbehandlung natürlich auch eine Form von Energiekreislauf darstellen. Jessica liebt ihren Beruf und führt diesen mit sehr viel Leidenschaft und Hingabe aus, sie liebt den Moment, an denen sich die Kunden vollends hingeben und entspannen. Sie hört zu, sie zeigt Verständnis, sie schenkt Berührungen und rückt so manchen Rücken wieder gerade.

Doch das Gefühl als Angestellte nur noch die Form der Massenabfertigung durchzuführen, wie ein moderner Sklave, widerspricht ihrer Passion. Es fühlte sich an wie am Fließband und es fiel Jessica immer schwerer sich energetisch abzugrenzen. So war es kein Zufall, dass eine ihrer Kundin ihr von dem Jobangebot auf Sylt erzählt hat. Das Jessica sich beruflich verändern wollte, war ihr klar. Kurzerhand beschloss sie, sich bei dem Gesundheitszentrum auf Sylt zum Probearbeiten zu bewerben. Es kam zum virtuellen Vorstellungsgespräch und ein Probearbeitstag steht im Januar noch aus. Immerhin wollte sie nicht vom Regen in die Traufe, sondern erstmal gucken ob ihr der neue potenzielle Arbeitgeber zusagt. Ruhrpott gegen Nordseeinsel! Wenn das mal kein Kontrast ist, denn die Jahreszeiten zeigen sich im Norden doch von ihrer manchmal rauen Seite.

Sylt – die Insel der Reichen und Schönen, wie man im Volksmund sagt. Jessica dagegen schmunzelt mich mal wieder an. Natürlich, auf der Massagebank liegen sie alle gleich vor ihr. Eben mit dem Kopf nach unten. Da ist es völlig egal, ob sie schön, reich oder sie selbst sind. Da zählt der Moment. Denn auch das hat sie in den vielen Jahren im Beruf erfahren, ihre Päckchen haben sie alle zu tragen. Ganz gleich ob körperlich oder seelisch, wir alle tragen einen gewissen Ballast mit uns herum, und sind glücklich, wenn wir diesen ablegen oder loslassen können.

Jessica hat den Vorteil, dass sie von nun an keinen Druck mehr im Rücken hat. Ihre drei Kinder sind alle aus dem Haus, sie ist jung genug, dass sie neu durchstarten kann. Sie hat bereits auf Mallorca, damals noch als Alleinerziehende, gelebt und beruflich schon einige Spa`s und Hotels gesehen. Sie steht mit beiden Beinen im Leben, ist finanziell unabhängig und mit sich selbst im absoluten Vertrauen, dass genau dieser Weg jetzt der Richtige ist.

Jessica sagt, sie ist ein Bauchmensch und möchte sich komplett entfalten. Immerhin haben wir alle nur das eine Leben, da wäre es schade, wenn wir es mit „vielleicht“ und „irgendwann“ vergeuden. Ich persönlich bewundere es, wenn Menschen so radikal ehrlich mit sich umgehen und einfach ihr Ding machen. Vielleicht ist das auch ein Grund, warum ich mich immer noch an zwei Orten so gebunden fühle.

Aber zurück zu Jessica. Ich kann mir natürlich die Frage nicht verkneifen, was passiert, wenn das alles nicht funktioniert. Seinen Hausstand bis auf das Nötigste aufzulösen und dann alles neu anzuschaffen, stelle ich mich nicht gerade einfach vor. Jessica lacht herzlich über den Bildschirm. Es wirkt als kennt sie solch Situationen. Doch sie antwortet mir ganz unaufgeregt, dass sie schon einige Male in ihrem Leben neu angefangen hätte und es gibt Ebay. Es braucht einfach nicht viel, um glücklich zu sein. Immerhin hätte sie ihr Leben immer mal wieder verändern dürfen und immer hat sich alles stets verbessert. Also was sollte ihr passieren? Die essentiellen Dinge waren alle noch da, finanziell steht sie auf gesunden Beinen, sie weiß was sie will und vor allem was sie nicht will, sie lebt ihre Berufung und hat ebenfalls ihre Selbständigkeit, mit der sie Geld verdient. Sie hat keine kleinen Kinder mehr zu versorgen, ist unabhängig und gibt sich dem Leben mit all seinen wunderbaren Möglichkeiten nun vollends hin. Außerdem haben materielle Dinge sowieso keine Garantie, wie Jessica mir mit einem Lächeln mitteilt. Ich glaube ihr, sie könnte gut und gerne in einem Tinyhouse leben, und wäre glücklich.

Wir telefonieren knappe zwei Stunden miteinander, wir lachen und sind uns in vielen Dingen einig. Familie ist auch ein Thema, was wir nicht aussen vor lassen können. Bei drei erwachsenen Kindern, ist es für eine Mutter schon sehr interessant zu sehen, welchen Weg die eigenen Kinder wählen. Welche Konditionierungen sie für sich mitgenommen haben und wie sie diese leben. Das kenne ich von meinen eigenen beiden auch. Und natürlich bin ich mir mit Jessica auch einig darüber, dass die Familie als Institution heutzutage in unserer deutschen Gesellschaft oft nicht mehr den Stellenrang hat, wie er es früher oder in anderen Ländern hatte bzw. immer noch hat. Streit, Missgunst, Neid und Kommunikationsarmut stehen dagegen unserer Meinung hierzulande hoch im Kurs. Während ihrer Zeit in Marokko, hat Jessica das anders erlebt. Dort wurde auf eine völlig andere Art und Weise miteinander umgegangen. Es wurde die familiäre Gemeinschaft, die gemeinsame Freude und auch das Leid einfach ganz anders gelebt und geteilt.

Wir lachen beide, als wir einen Entschluss fassen. Letztlich ist es völlig egal, was und wie wir etwas tun, so lange wir selbst mit dem zufrieden sind. Gerade jetzt in der Mitte unseres Lebens, wo wir schon rückblickend so viel geschafft haben, so viele Erfahrungen gesammelt haben und Entscheidungen getroffen haben, dürfen wir immer wieder damit beginnen, aus dem Vollen zu schöpfen. Sich dem Leben hinzugeben, heißt nicht ohne Plan und Ziel einfach loszulaufen, doch entscheidet oft der Mut, sich dem Risiko hinzugeben ob wir unser Potenzial entfalten. Und in uns steckt noch so viel mehr, als frustriert die vordiktierte Fließbandarbeit irgendwelcher Arbeitgeber täglich zu bewältigen, wenn sich in uns etwas danach sehnt, uns unserer wahren Bestimmung hinzugeben und uns ihr Stück für Stück immer mehr zu nähern.

Ein persönliches Wort möchte Jessica auch noch an euch richten!

„Veränderung bedeutet für mich etwas Gutes. Es bedeutet Wachstum und es bedeutet, dass ich meinen Horizont erweitere. Für mich ist die Reise nach Sylt wie ein schöner 5 Tage Urlaub, zwar im Winter, aber auch diese Jahreszeit hat ihre einzigartigen Facetten. Ich schau mir alles an, lass meinen Bauch entscheiden, ob es für eine gewisse Zeit meine Heimat werden könnte oder nicht. Und wenn nicht, dann habe ich ein paar schöne Tage dort verbracht und lasse mich davon inspirieren. Wichtig ist doch, dass der Weg uns glücklich macht, den wir in unseren Stiefeln, Highheels oder Sneakern laufen. Ich vertraue dabei ganz und gar auf mein Bauchgefühl!“

In diesem Sinne ihr Lieben wünschen wir euch einen wundervollen Start ins neue Jahr! Ganz egal wo ihr jetzt gerade steht! Der Weg hat immer ein Ziel! Und auch wenn wir uns neue Wege erstmal „freitreten“, so warten auch dabei ganz viele Schätze darauf, von uns entdeckt zu werden. Für 2024 wünsche ich euch eine große Portion Mut und Lebensfreude, Leichtigkeit und Vertrauen.

Alles Liebe

Silvana

Silvana
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