17 Jun Wer hört schon gerne Kritik? – Ein paar Gedanken zum Thema (Selbst) Kritik und wie du damit besser umgehen kannst!
Es gibt diese Tage an denen wir uns selbst überhaupt nichts recht machen können. Während wir unseren Mitmenschen dann jeden Fauxpas verzeihen, mit ganz viel Verständnis alle anderen lobhudeln, geben wir unserem eigenen Ich ganz groß bekannt – du bist ein Looser! Wir machen uns selber fertig und strahlen das auch aus. Welche Folgen das hat und meinen Lösungsansatz aus dieser Spirale rauszukommen, erkläre ich dir hier!
Gleich und Gleich gesellt sich gerne
Klar, den Ausdruck kennt wohl jeder. Und was wir gerne auf Freundschaften und Partnerschaften assoziieren, trifft leider auch auf die eigene Haltung und die Begegnungen mit anderen Menschen zu. Wenn du nämlich schlecht gelaunt bist, gesellen sich in der Regel meist Leute zu dir, die mindestens genauso schlecht drauf sind. Fazit, ihr ergänzt euch und spornt euch an, wer denn am meisten zu leiden hat, die meisten Fehltritte hatte, den schlimmsten Chef hat, am dümmsten ist, am dicksten ist oder vielleicht auch am ärmsten. Und mit jedem weiteren Gedanken und ausgesprochenen Wort entsteht eine wunderbare Freundschaft schlachtgelaunter Menschen. Soweit so gut. Freundschaften sind wertvoll und sicher hat das Potenzial, wenn beide denn Lösungen fokussieren wollen, damit Lebensfreude und Zufriedenheit wieder Einzug halten. Doch dürfen wir nicht vergessen, Jammern und Schlechte Laune haben in den meisten Fällen eine emotional große Schutzwirkung hinterlassen. Nämlich die, dass man selbst keine Verantwortung für seine emotionale Haltung haben muss, sondern diese erfolgreich an den vermeintlich Schuldigen abgeben kann. Ganz egal ob der Chef oder die Kollegen, der Partner, die Kinder oder einfach der Vordermann an der Supermarktkasse, man findet schon den oder die Richtige, dem man die Schuld für sein eigenes Unbehagen geben kann. Und natürlich wird dies beim abendlichen Stammtisch mit seinen Mitstreitern auch ausgiebig analysiert und kommentiert.
Es kann nur ein Lächelnder aus dem Spiegel gucken, wenn auch ein Lächelnder hereinschaut.
Ebenfalls ein alter Spruch von einem weisen Menschen, der doch so viel Inhalt hat, um ihn mal etwas genauer zu besprechen. Wie stehst du morgens auf? Bist du erholt? Fühlst du dich fit, gesund und hübsch? Fällt es dir leicht im Sommer wie im Winter auf Anhieb die richtige Garderobe zu finden, in der du dich so mega wohlfühlst, dass es dir völlig schnurz ist, wie andere Menschen es finden?
Seien wir mal ehrlich – und auch ich kenne genau solche Tage sehr gut – wenn wir uns nicht zufrieden und selbst toll finden, warum sollten wir das ausstrahlen? Und warum sollten sich andere Menschen die Mühe machen, uns und unser Handeln toll zu finden? Meistens hagelt es dann Kritik von anderen, womit man ja noch in den meisten Fällen souverän umgeht und sich wehrt. Doch spätenstens am Abend kommt es dann bei vielen ganz dicke. Man wird traurig, wütend und gibt sich selbst die Schuld. Plötzlich sieht man einfach nur noch seine eigenen Ecken und Kanten, seine Fehler und alles was nicht so pralle läuft im eigenen Leben.Da die meisten Menschen schon als Kind gelernt haben, dass man zu gehorchen hat, artig, brav und leise und es jedem recht zu machen hat, ist es logisch, dass Menschen irgendwann aussteigen aus dem erlernten System. Doch nicht allen gelingt es, ein wirklich authentisches Ich aufzubauen und auch zu leben. In der emotionalen Abhängigkeit sind viele einfach noch gefangen in den alten Mustern. Was wiederum unser inneres Kind auf den Plan ruft, welches uns gedanklich die Sprüche von den Eltern, Großeltern, Lehrern oder irgendwelchen Expartnern ins Ohr flüstert. Und diese beten sie sich dann erstmal eine Zeit lang vor, bis auch die letzte Zelle verstanden hat, dass sie nicht gut genug ist.
Wenn du also möchtest, dass dein Spiegelbild dir ein zufriedenes und erfülltes Ich zeigt, dann sei es einfach!
Wie redest du über dich?
Hast du dir schon einmal bewusst zugehört? Und würdest du das was du über dich denkst, auch zu jemanden anderen sagen? Oft beschimpfen wir uns selbst als Idiot, als Versager, verpacken das alles in verbale Hetzattacken und sind dabei ganz schlimm. Hast du schon mal drüber nachgedacht, wie verletzend es für dein Ich ist? Wenn jemand anderes dir genau solche Gedanken an den Kopf knallen würde, würdest du dann immer noch so still sitzen und mit dem Kopf nicken? Oder würdest du beginnen Kontra zu geben, wütend zu werden und mitzuteilen, dass du mit so einer Art und Weise nicht einverstanden bist?
Und genau darum geht es. Du verletzt dich selbst! Und du lässt es zu, dass dein Ich diese kleinen Traumas manifestiert und abspeichert. Dass du bei jedem Trigger eben diese Schublade aufmachst und denkst, die anderen haben ja recht. Körperliche Beschwerden oder Missempfindungen sind hier ganz oft die Folge solchen Denkens, und nicht zu vergessen auch depressive Verstimmungen finden hier ihren Ursprung.
Daher ist es für jeden von uns mal spannend zu hören, wie wir mit uns selbst sprechen. Loben wir uns, wenn uns etwas gelungen ist? Genießen wir es, wenn wir unter Dusche unseren Alabasta – oder Pastakörper mit Cremeschaum einschmieren? Sind wir nachsichtig mit uns, wenn die Herausforderungen Schlange stehen? Sind wir geduldig und liebevoll, wenn etwas auf Anhieb nicht klappt? Bei anderen Menschen fällt es uns doch auch leicht, warum also nicht bei uns selbst? Ich persönlich finde, wir fangen bei uns selbst an uns all das zu geben, was so gut tut. Und versteht mich nicht falsch, es geht hier nicht darum sich das Leben schön zu reden, wenn es das für einen selbst nicht ist. Es geht vielmehr darum, dass es eine Form der Annahme ist, das zu akzeptieren was da ist, ohne sich vollends fertig zu machen. Letztlich haben wir doch zu jeder Zeit unser Bestes gegeben. Eben das was gerade möglich war, in der Form wie wir es für richtig gehalten haben. Das schließt jahrelange ausgiebige Sofasession und Futterorgien mit Partypizzen natürlich ein.
Mach dir selbst ein großes Geschenk!
Ja, denn es ist ein großes Geschenk, wenn man sich selbst so annimmt wie man ist. Trage deine Ecken und Kanten am Fuß und laufe gemeinsam mit ihnen deinen Weg des Lebens. Definiere deine persönliche Form von Perfekt und lebe es authentisch mit allen Facetten. Eine wunderbare Vorlage findest du dafür in der Natur! Hier dürfen wir uns orientieren und so sein wie wir sind, nämlich dick, dünn, doof, wütend und hässlich aber auch wunderschön, sanftmütig, wohlwollend und authentisch. Ganz einfach! Denn dem Baum oder dem Igel ist es völlig schnuppe, wie du dich im Spiegel angeschaut hast. Hör auf Dinge zu zerdenken, die du selbst ändern kannst. Stelle dir die Frage, wie du es gerne haben möchtest und dann gehe mit wohlwollenden Schritten in die gewünschte Richtung. Schaue dir die Herausforderungen an, die deinen Weg kreuzen. Nimm sie wahr und an, zeige dich und deinen Fokus und dann komme in den Genuss der Dankbarkeit, dass es dich gibt. Und probiere es mal ehrlich aus, mit dir selbst einfach zufrieden zu sein.
Herzliche Grüße
Eure Silvana
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