11 Apr Von der Vision in die Handlung – Was tun bei fehlender Motivation?
Den meisten von euch dürfte es bekannt vorkommen. Man hat einen Traum, eine Vision von dem, was man gerne erreichen möchte. Die ersten Schritte fühlen sich noch ganz easy an und irgendwann gerät das Projekt der Begierde ins Stocken. Die ersten Zweifel kommen auf, man hadert mich sich mangels Fähigkeiten oder es droht am Finanziellen zu scheitern. Doch der Traum und die Vision vom erfolgreichen Erreichen bleibt irgendwie tief in uns drinnen. Wie motiviert man sich, um aus den kleinen Blockaden wieder heraus ins Handeln zu kommen?
Prioritäten setzen
Nun, ich selbst gestalte gerade mein Doppelleben auf der wunderschönen Insel Ærø in Dänemark – in einem tollen alten Haus, in dem sehr viel zu tun ist. Meine Bauarbeiterskills reichen oftmals nur für wirklich kleine Dinge, und dennoch bin und bleibe ich auf mein Endresultat fokussiert. Immerhin weiß ich ganz genau, wie und was wo irgendwann stehen soll. Selbstverständlich spült auch mir die Ostsee eine Menge Steine vor die Füße, welche sich in ausgefallenen Fähren, irgendwelchen Coronaregeln, abgesagten Handwerkerterminen oder einfach zu viel Øl mit Freunden zeigen. Nicht immer einfach, doch immer wieder hoch interessant, da ich lediglich das Endergebnis im Fokus habe. Der Weg dahin darf spannend bleiben und zeigt mir immer wieder neue Türen und Möglichkeiten.
Allerdings ist es so, wenn erstmal der nächste Handlungsschritt ansteht, ich meine Prioritäten auch festlegen muss. Wenn… Dann… Und dann ist es auch so, dass alles reibungslos funktioniert. Nun, dies gibt die nötige Zuversicht und das Vertrauen, dass mir das Universum (oder einfach mein innerer Meister) die Kraft und die Motivation schenkt, meine zu bewältigenden Aufgaben zum Erreichen auch konkret umzusetzen.
Kommunikation
Ich geb zu, ich bin eher extrovertiert und liebe es mit meinen Erfahrungen andere Menschen zu unterhalten. Da ich überwiegend mit älteren Menschen in Lübeck zusammenarbeite, teile ich natürlich auch ein Stück meines Lebens mit ihnen. Als grundsätzlich positiver Zeitgeist erzähle ich über das Vorankommen meiner Vorhaben, über die kleinen und großen Stolpersteine und über die große Freude, welche mir dies alles bereitet. Und ja, sie fragen jedes Mal nach, wie weit ich hier oder da schon gekommen bin. Und genau das bringt Motivation, denn immer zu sagen – och, noch nix weiter erreicht – liegt nicht in meiner Natur.
Natürlich ist es so, je mehr man über seine Vorhaben spricht, je mehr Menschen geben ihren Senf ab. Ich mag Senf, von daher höre ich mir alles brav an. Und hin und wieder sind einige Gedanken dabei, die ich gerne in meine Umsetzung mit aufnehme. Nur tun muss ich es alleine. Und auch hier habe ich gelernt, dass wenn man um Hilfe bittet, sie einem auch zu Teil wird. Also scheut euch überhaupt nicht – und möge die Idee im ersten Moment noch so absurd klingen – im Freundes- und Bekanntenkreis mal drüber zu sprechen. Ihr werdet schnell feststellen, dass es doch den einen oder anderen gibt, der euch perfekte Impulse zur Umsetzung geben kann.
Kleine Schritte – große Wirkung
Auch das ist etwas, was ich für mich lernen durfte. Die ganz kleinen Schritte, welche man im Leben tanzt. Vor, zurück, zur Seite, ran – Ja, es ist ein Tanz den wir im Leben führen. Manche nennen es auch ein Spiel, doch im Rhythmus der Gegebenheiten tanze ich lieber, da ist die Wahrscheinlichkeit zu verlieren, einfach nicht vorhanden. Hin und wieder mal ein Stolpern, aber es gibt keine Regeln an die ich mich halten muss und ich kann die Lautstärke und die Richtung alleine bestimmen. Doch dies einfach mal so als Vergleich, wenn man mal wieder unmotiviert im Alltagstrott festhängt.
Also kleine Schritte sind manchmal sehr sinnvoll, wenn man das große Ganze im Fokus hat. Denn ohne sie, erreichen wir es einfach nicht. Meine Challenge heute ist die Vorbereitung meines Wellnesszimmers für das neue Laminat. Es müssen Möbel abgebaut werden, es muss umgeräumt und geputzt werden. Meine Motivation dafür liegt noch passiv im Sessel und ich schreibe lieber diesen Beitrag, als mich als Werk zu machen. Selbstverständlich habe ich das Endresultat im Blick – und das wird wunderschön. Und ja, der Handwerker dafür kommt morgen und ich MUSS das heute alles noch auf die Reihe bekommen. Doch es ist noch früh, die Sonne scheint, die Vögel zwitschern und mit dem leichten Druck, dass es morgen fertig sein muss, wird sich im Laufe des Tages schon noch der Zeitslot ergeben, damit zu beginnen. Und ist der erste Schritt gemacht, dann gehts doch auch meist ganz fix.
Was ich damit sagen möchte, wenn auch ihr mal vor einem Motivationsloch steht, Aufgaben erledigen müsst, die zwingend notwendig sind, dann sammelt euch erstmal und sortiert eure Gedanken. Mit einem „ich muss“ wird es nämlich noch viel schwieriger. Ihr kennt sicher den Spruch eurer Eltern „Erst die Arbeit, dann die Belohnung“ – ich halte das nicht mehr für angemessen. Denn warum sorgen wir nicht erstmal für uns selbst, schaffen die Leichtigkeit und die Freude am Tun? Machen einen ausgiebigen Spaziergang, um die einzelnen Arbeitsschritte zu visualisieren? Denken daran, welche Musik wir dabei hören und wer uns vielleicht helfen könnte? All das macht doch mehr Sinn, als dass man mit schlechter Stimmung und dem „Mussgefühl“ eine Tätigkeit macht, die in dem Moment überhaupt keine Freude schenkt.
Inspirationen
Heutzutage sind wir durch die vielen Social Media Kanäle so zugepumpt mit Inspirationen und Möglichkeiten, dass sie oftmals nicht mit unser eigenen Realität zusammenpassen. Dies betrifft alle Bereiche in unserem Leben. Von der erfolgreichen Businessfrau, die laut Instagramprofil schon morgens um 6 Uhr nach dem Joggen totaly fresh ausschaut bis hin zum Hobbyhandwerker, dem alles auf Anhieb bei Youtube gelingt. Und zack sind sie wieder da, die Freunde des Zweifeln am eigenen Dasein, an der eigenen Fähigkeit und überhaupt. Nun ja, Inspirationen für alle Bereiche sind gut, sie dienen uns als Optimierung und sind perfekt für ein Visualisierungstraining. Doch passen wir sie gerne unseren eigenen Gegebenheiten an. Der Weg ist das Ziel, und unsere Vision dafür ist der Schlüssel. Sich dabei die nötige Zeit geben ist realistisch wertvoll und schenkt uns die nötige Dankbarkeit, dass wir uns selbst und unsere Möglichkeiten wertschätzen. Denn diese sind unerschöpflich.
Für mich heißt es jetzt erstmal mit meinem kleinen Shih Tzu Kollegen eine Runde ans Wasser zu drehen. Ihr wisst schon, ein wenig über die Stolpersteine tanzen und dabei den Wellen lauschen. Meditatives Gehen quasi. Und im Anschluss bei einem schönen heißen Kaffee und einem Stück Chocoladekage werde ich die weitere Tagesplanung gestalten.
Einen tollen Start in die neue Woche
Silvana
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